Haben Nofollow-Links überhaupt eine Wirkung auf das Google-Ranking

Haben Nofollow-Links überhaupt eine Wirkung auf das Google-Ranking?

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In der SEO-Welt gibt es kaum ein Thema, das so viele Mythen, Vermutungen und Diskussionen ausgelöst hat wie das kleine HTML-Attribut rel="nofollow". Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht in Foren, Facebook-Gruppen oder bei Stammtischen gefragt wird: Bringen Nofollow-Links überhaupt etwas für mein Google-Ranking? Oder anders gefragt: Warum sollte ich mir die Mühe machen, Nofollow-Links aufzubauen, wenn sie angeblich keinen „Linkjuice“ übertragen?

Haben Nofollow-Links überhaupt eine Wirkung auf das Google-Ranking
Haben Nofollow-Links überhaupt eine Wirkung auf das Google-Ranking

In diesem Artikel möchte ich genau dieser Frage auf den Grund gehen. Ich zeige dir, was Google offiziell sagt, was sich in den letzten Jahren verändert hat – und was die Praxis (und eigene Erfahrung) tatsächlich dazu sagt. Denn eins vorweg: Die Antwort ist komplexer, als ein simples Ja oder Nein.

Was sind Nofollow-Links überhaupt?

Ein Nofollow-Link ist ein ganz normaler Hyperlink, dem das Attribut rel="nofollow" hinzugefügt wurde. Er sieht beispielsweise so aus:

<a href="https://beispiel.de" rel="nofollow">Zur Website</a>

Mit diesem Zusatz signalisiert der Seitenbetreiber den Suchmaschinen: Bitte folge diesem Link nicht. Oder in SEO-Sprache: Vererbe keinen Linkjuice / kein Rankinggewicht an die Zielseite.

Das Attribut wurde ursprünglich 2005 von Google eingeführt, um:

  • Spam in Blogkommentaren einzudämmen
  • bezahlte Links als „nicht vertrauenswürdig“ zu kennzeichnen

Bis heute wird Nofollow von den meisten großen Plattformen automatisch verwendet – etwa bei:

  • Wikipedia-Links
  • YouTube-Beschreibungen
  • Instagram-Bios
  • Kommentaren in Blogs oder Foren

Googles ursprüngliche Aussage: Nofollow = Kein Einfluss

Über Jahre hinweg war Googles Standpunkt eindeutig: Nofollow-Links haben keinen Einfluss auf das Ranking. Sie werden nicht gecrawlt, nicht indexiert, nicht gezählt – sie dienen einzig dazu, dem Algorithmus zu sagen: „Ignorier das.“

Für SEOs war das der Startschuss für eine binäre Denkweise:

  • Dofollow = wertvoll
  • Nofollow = wertlos

Doch wie so oft in der Suchmaschinenwelt ist es nie ganz so einfach.

2019: Googles neue Sichtweise auf Nofollow

Im September 2019 verkündete Google eine wichtige Änderung: Nofollow sei nicht mehr nur eine Anweisung, sondern nur noch ein „Hinweis“. Das bedeutet: Google kann selbst entscheiden, ob es einem Nofollow-Link folgt oder nicht.

In dem offiziellen Blogpost hieß es:

„Ab dem 1. März 2020 verwenden wir nofollow, sponsored und ugc als Hinweise – nicht als Direktiven.“

Das bedeutet:

  • Google kann Nofollow-Links crawlen
  • Google kann Nofollow-Links indexieren
  • Google kann Nofollow-Links in das Ranking einfließen lassen

Was bedeutet das in der Praxis?

Die Realität ist: Nofollow-Links können sehr wohl Einfluss auf das Ranking nehmen – aber nicht auf direktem Weg. Statt Linkjuice fließen andere Signale, die Google interpretiert:

1. Traffic-Signale

Ein Link von einer stark besuchten Seite bringt Besucher auf deine Seite – auch wenn er nofollow ist. Und wenn diese Nutzer sich aktiv mit deinen Inhalten beschäftigen (lange Verweildauer, Interaktion), registriert Google das.

2. Branding- und Reputationssignale

Wenn du regelmäßig auf großen Plattformen wie Wikipedia, Reddit oder Foren erwähnt wirst (auch mit nofollow), stärkt das deine Marke. Und Google liebt starke Marken.

3. Indexierungs-Signale

Manche Seiten werden erst durch einen Nofollow-Link überhaupt von Google entdeckt – etwa neue Unterseiten oder frisch gestartete Domains.

4. Natürliches Linkprofil

Ein unnatürliches Linkprofil nur mit Dofollow-Links wirkt verdächtig. Nofollow-Links tragen zur Natürlichkeit bei – und können dich vor Penalties schützen.

Fallbeispiele aus der Praxis

Beispiel 1: Nofollow-Link in einem viralen Reddit-Post

Ein SEO-Blog verlinkte auf eine neue Nischenseite, der Link war nofollow. Dennoch stieg die Seite innerhalb von 2 Wochen in die Top 20 für mehrere Keywords. Warum? Der Reddit-Post generierte tausende Besucher – und das erkannte Google.

Beispiel 2: Wikipedia-Link bringt Indexierung und Autorität

Ein Wikipedia-Artikel verlinkte (nofollow) auf einen kleinen Gesundheitsblog. Der Blog war vorher kaum indexiert. Nach der Verlinkung wurden alle Unterseiten von Google gecrawlt und tauchten in den Suchergebnissen auf.

Beispiel 3: Presseartikel mit Nofollow-Link

Ein PR-Artikel auf einer bekannten Nachrichtenseite enthielt einen Nofollow-Link zu einem Onlineshop. Der Shop bekam nicht nur Verkäufe, sondern auch deutlich mehr Markensuchen bei Google – was sich langfristig im Ranking zeigte.

Wann sind Nofollow-Links besonders wertvoll?

Nicht jeder Nofollow-Link ist gleich. Wertvoll sind:

  • Links von sehr autoritären Seiten (z. B. Wikipedia, Spiegel, Heise, Foren mit hoher Sichtbarkeit)
  • Links mit viel Traffic-Potenzial
  • Links mit thematischer Relevanz zur Zielseite
  • Nofollow-Links in hohem Kontextbezug (nicht in Fußzeilen oder Kommentarspam)

Sind Nofollow-Links auch gefährlich?

Grundsätzlich nein. Aber wie überall im SEO gilt: Spam ist Spam – auch mit Nofollow. Wenn du deine Seite auf dubiosen Portalen, in gekauften Kommentarblöcken oder durch automatisierte Tools verlinkst – egal ob nofollow oder nicht –, kann das dein Vertrauen bei Google schmälern.

Google hat mehrfach betont: „We don’t ignore spammy nofollow links entirely.“

Das heißt: Wer es übertreibt, riskiert auch bei nofollow-Profilen eine Abstrafung.

Fazit: Ja, Nofollow-Links haben eine Wirkung – aber indirekt

Die Zeit, in der Nofollow-Links völlig ignoriert wurden, ist vorbei. Heute sind sie wichtiger Bestandteil eines gesunden Linkprofils, können zur Indexierung beitragen, Vertrauen schaffen und durch Traffic & Nutzersignale dein Ranking indirekt stärken.

Wer Nofollow-Links völlig ignoriert, verschenkt Potenzial. Wer sie gezielt in seine Strategie integriert – z. B. über Social Media, Communitys, PR oder Wikipedia – kann davon sogar langfristig profitieren.

Mein Tipp als SEO aus der Praxis: Behandle Nofollow-Links nicht als unnütze Fußnote, sondern als Teil deiner Gesamtstrategie. Gute Inhalte werden geteilt – egal ob mit Dofollow oder Nofollow. Und genau das zählt für Google am Ende am meisten.

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